NGO-Komitee wehrt sich gegen extremistische/extreme/radikale «Durchsetzungsinitiative»

22. Dezember 2015

Die «Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve» schwingt die Ab­riss­bir­ne ge­gen die Schweiz: Ge­gen die Grund­wer­te un­se­rer De­mo­kra­tie, ge­gen die Säu­len un­se­res Rechts­staats, ge­gen die Eu­ro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on. Ver­schie­de­ne Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen ha­ben sich zu ei­nem Ko­mi­tee zu­sam­men­ge­schlos­sen und sa­gen:  “Ja zur De­mo­kra­tie - Nein zur Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve”.

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Ob­wohl das Par­la­ment die Aus­schaf­fungs­in­itia­ti­ve be­reits im Rah­men des Rechts­staats frist­ge­recht um­ge­setzt hat, gibt die «Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve» vor, le­dig­lich den Volks­wil­len der Aus­schaf­fungs­in­itia­ti­ve durch­set­zen zu wol­len. In Wirk­lich­keit geht es aber nicht um mehr, son­dern um we­ni­ger De­mo­kra­tie. Denn de­ren Grund­pfei­ler greift die In­itia­ti­ve an: die Ab­wä­gung im Ein­zel­fall, die Ge­wal­ten­tei­lung, die Ver­hält­nis­mäs­sig­keit, das Er­mes­sen der Rich­te­rin­nen und Rich­ter so­wie die Grund­rech­te je­des Ein­zel­nen. Sie be­schä­digt, was uns al­le schützt. Die In­itia­ti­ve be­tä­tigt sich als Ab­riss­bir­ne an un­se­rem Schwei­zer Recht­staat.

Die vor­ge­schla­ge­nen Ver­fas­sungs­än­de­run­gen sind nicht für Schwer­ver­bre­cher ge­dacht. Ei­ne Mut­ter oh­ne Schwei­zer Pass muss aus­ge­schafft wer­den, wenn sie ver­se­hent­lich ei­ne Falsch­an­ga­be beim Ab­rech­nen des Kin­der­gel­des macht. Doch nicht nur die über zwan­zig Pro­zent in der Schweiz le­ben­den Men­schen oh­ne Schwei­zer Pass sind von der In­itia­ti­ve be­trof­fen: Auch sehr vie­le Men­schen mit Schwei­zer Pass wür­den die Kon­se­quen­zen die­ser In­itia­ti­ve spü­ren, wie et­wa Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, der Be­kann­ten­kreis, Ar­beit­ge­ber oder Ver­ei­ne.

Doch da­mit nicht ge­nug: Die In­itia­ti­ve vom 28. Fe­bru­ar 2016 hat nichts Ge­rin­ge­res als die Aus­he­be­lung der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on (EM­RK) zum Ziel. Noch be­vor die Volks­in­itia­ti­ve «Schwei­zer Recht statt frem­de Rich­ter» den Vor­rang des Lan­des­rechts ge­gen­über dem Völ­ker­recht be­wir­ken soll, will die «Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve» die EM­RK be­reits aus­schal­ten: Die­se soll von Ge­rich­ten nicht mehr an­ge­wen­det wer­den kön­nen.

Die Ab­riss­bir­ne “Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve” ist höchst ge­fähr­lich - für uns al­le. Da­mit un­se­re Hel­ve­tia ihr nicht zum Op­fer fällt, in­for­miert und mo­bi­li­siert das NGO-Ko­mi­tee die Zi­vil­ge­sell­schaft mit der heu­te ge­star­te­ten Kam­pa­gne:
Ja zur De­mo­kra­tie - Nein zur «Durch­set­zungs­in­itia­ti­ve»

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