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Bern, den 19. Au­gust 2008

Medienmitteilung

Aufruf zu Einsichtsgesuchen in Staatsschutzakten

grund­rech­te.ch ruft da­zu auf, rasch beim Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten ein Fi­chen­ein­sichts-Ge­such ein­zu­rei­chen. Es ist enorm wich­tig, dass jetzt, wo ei­ni­ge kon­kre­te Fäl­le von rechts­wid­ri­ger Fi­chie­rung be­kannt ge­wor­den sind (u. a. Par­la­men­ta­ri­er in Ba­sel, Ar­ti­kel in der Wo­chen­tei­tung WOZ, Teil­neh­mer an der An­ti-WEF-Kund­ge­bung in Land­quart, Be­wil­li­gungs­in­ha­ber ei­ner De­mo in Zü­rich), mög­lichst vie­le Ein­sichts­ge­su­che ge­stellt wer­den. grund­rech­te.ch stellt für sol­che Ge­su­che spe­zi­fi­sche Mus­ter­brie­fe und ei­ni­ge Tipps und Hin­wei­se zur Ver­fü­gung.

Der In­land­ge­heim­dienst DAP (Dienst für Ana­ly­se und Prä­ven­ti­on) spei­chert sei­ne Da­ten in der Da­ten­bank ISIS. Art. 18 des Staats­schutz­ge­set­zes (BWIS) schliesst das Recht auf Ein­sicht ins ISIS grund­sätz­lich aus. Ge­mäss Ge­setzt kann nur ei­ne Über­prü­fung durch den Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten (EDÖB) ver­langt wer­den, der ei­nem dar­auf­hin in ei­ner stets gleich­lau­ten­den Ant­wort mit­teilt, dass in Be­zug auf die ge­such­stel­len­de Per­son ent­we­der kei­ne Da­ten un­recht­mäs­sig be­ar­bei­tet wür­den oder dass er bei Vor­han­den­sein all­fäl­li­ger Feh­ler in der Da­ten­be­ar­bei­tung ei­ne Emp­feh­lung zu de­ren Be­he­bung an das Bun­des­amt ge­rich­tet ha­be. Art. 18 Abs. 3 BWIS sieht vor, dass der EDÖB aus­nahms­wei­se in an­ge­mes­se­ner Wei­se Aus­kunft er­tei­len kann, wenn da­mit kei­ne Ge­fähr­dung der in­ne­ren oder der äus­se­ren Si­cher­heit ver­bun­den ist und

wenn der ge­such­stel­len­den Per­son sonst ein er­heb­li­cher, nicht wie­der gut zu ma­chen­der Scha­den er­wächst.

grund­rech­te.ch emp­fiehlt des­halb, das Ge­such mög­lichst gut zu be­grün­den. Ge­such­stel­ler müs­sen dar­le­gen, wes­halb sie da­von aus­ge­hen, al­len­falls fi­chiert zu sein, und wel­che Nach­tei­le sie er­lei­den bzw. wel­che Ein­schrän­kung ih­rer Grund­rech­te mit ei­nem Ein­trag ver­bun­den sind.

Da die Grün­de für ein Ein­sichts­ge­such sehr un­ter­schied­lich sein kön­nen, ist es kaum mög­lich, für al­le mög­li­chen Fäl­le Vor­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len. Mit ei­ner in­di­vi­du­el­len Be­grün­dung ha­ben Ge­such­stel­ler am ehes­ten Chan­cen, dass sie auf ihr Ein­sichts­ge­such ei­ne sub­stan­zi­el­le Aus­kunft er­hal­ten. Auf der Web­sei­te www.​gru​ndre​chte.​ch fin­den sich als An­re­gung Mus­ter­brie­fe für De­mons­tra­ti­ons­teil­neh­mer, Be­wil­li­gungs­in­ha­ber von De­mons­tra­tio­nen, Ver­eins­prä­si­den­ten, Po­li­ti­ker und An­wäl­te.

Ca­the­ri­ne We­ber

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