Waffen-Bazar Schweiz

20. Juli 2017

Das Bun­des­straf­ge­richt sprach im Sep­tem­ber 2015 den In­ha­ber der B&T AG in Thun der Wi­der­hand­lung ge­gen das Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz schul­dig, weil er im Jahr 2009 sechs Scharf­schüt­zen­ge­weh­re APR 338 inkl. Zu­be­hör an die An­ti-Ter­ror-Ein­heit Arys­tan in Ka­sachs­tan ge­lie­fert, im Aus­fuhr­ge­such aber Neu­see­land als Be­stim­mungs­land an­ge­ge­ben hat­te.

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Das Bun­des­ge­richt hiess im April 2016 ei­ne Be­schwer­de des Waf­fen­fa­bri­kan­ten ge­gen die Ver­ur­tei­lung teil­wei­se gut und wies das Bun­des­straf­ge­richt an, beim Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO) die Mo­da­li­tä­ten der Ex­port­ge­neh­mi­gun­gen im Jahr 2009 ab­zu­klä­ren und da­nach neu zu ent­schei­den.

Bei der nä­he­ren Prü­fung er­gab sich, dass die B&T AG von Ja­nu­ar 2008 bis Sep­tem­ber 2014 rund 5,800 Be­wil­li­gun­gen für «Ex­por­te von Hand- und Faust­feu­er­waf­fen un­ter 50 Stück» vom SE­CO er­hal­ten hat­te. Wie beim Ex­port der Scharf­schüt­zen­ge­weh­re nach Ka­sachs­tan wur­de die Ru­brik «vor­über­ge­hen­des Be­stim­mungs­land» nie aus­ge­füllt, im­mer nur die Ru­brik «de­fi­ni­ti­ves Be­stim­mungs­land». Zu­dem stell­te sich her­aus, dass der Waf­fen­schie­ber und der die Be­wil­li­gung er­tei­len­de SE­CO-Mit­ar­bei­ter mit­tels E-Mail per Du ver­kehr­ten.

Weil der An­ge­schul­dig­te wäh­rend des Ver­fah­rens sei­ne Ein­spra­che ge­gen das Ur­teil vom Sep­tem­ber 2015 teil­wei­se zu­rück­zog und zu­dem zur Ver­hand­lung am 3. März 2017 nicht er­schien, ist die­ses Ur­teil rechts­kräf­tig ge­wor­den (be­ding­te Geld­stra­fe von 100 Ta­ges­sät­zen zu je Fr. 1,500 bei ei­ner Pro­be­zeit von zwei Jah­ren und Bus­se von Fr. 7,500 be­zie­hungs­wei­se Er­satz­frei­heits­stra­fe von fünf Ta­gen so­wie Ein­zug des Ge­winns von Fr. 30,000).

Das Bun­des­straf­ge­richt hat zu­dem die um­fang­rei­chen Ak­ten der Bun­des­an­walt­schaft über­ge­ben, da­mit die­se die Er­öff­nung ei­ner Straf­un­ter­su­chung ge­gen den Mit­ar­bei­ter des SE­CO we­gen Mit­tä­ter­schaft zur Wi­der­hand­lung ge­gen das Bun­des­ge­setz über das Kriegs­ma­te­ri­al prü­fen kann. Un­ver­ständ­lich ist, dass die Bun­des­an­walt­schaft nicht über­prü­fen soll, ob bei den tau­sen­den Be­wil­li­gun­gen für «Ex­por­te von Hand- und Faust­feu­er­waf­fen un­ter 50 Stück» der B&T AG noch wei­te­re Ver­stös­se ge­gen das Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz vor­lie­gen.

Auf­ge­deckt hat die Mau­sche­lei­en der B&T AG nicht et­wa ei­ne Schwei­ze­ri­sche Kon­troll­stel­le, son­dern das Zoll­fahn­dungs­amt Stutt­gart.

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