Statusbericht vom 15. März 2013

15. März 2013

Ge­heim / sehr drin­gend

Die Schwei­zer Gri­pen-Be­schaf­fung - Sta­tus und der nächs­te Schritt

Zu­sam­men­fas­sung: Der Ent­scheid des Stän­de­rats vom 5. März, der Gri­pen-Be­schaf­fung zwar zu­zu­stim­men, aber die not­wen­di­gen fi­nan­zi­el­len Mit­tel noch nicht frei­zu­ge­ben, ist viel­leicht ein Weck­ruf für die rech­ten Par­tei­en mit Blick auf den Fort­gang des Ge­schäfts. Al­le - Be­für­wor­ter, Geg­ner und die Me­di­en, ja, so­gar die Par­tei­füh­run­gen selbst - wa­ren vom ma­ge­ren Er­geb­nis in der klei­nen Kam­mer über­rascht.

In­ten­si­ve Lob­by­ar­beit wur­de da­her mit Blick auf den wei­te­ren Ver­lauf und mög­li­che Ent­schei­dun­gen in der Sit­zung der Si­cher­heits­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats vom 8. und 9. April auf­ge­nom­men. Wenn in der gros­sen Kam­mer al­les klappt, wird der Stän­de­rat auf sei­nen Ent­scheid zur Fi­nan­zie­rung in der Som­mer­ses­si­on im Ju­ni zu­rück­kom­men.

Ich wer­de Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Ue­li Mau­rer am 20. März tref­fen, um was an zu­sätz­li­chen An­stren­gun­gen not­wen­dig sein könn­te, so­wohl von sei­ner als auch von schwe­di­scher Sei­te, durch­zu­ge­hen. Ich wer­de nach die­sem Tref­fen wie­der rap­por­tie­ren.

Wie an an­de­rer Stel­le be­rich­tet, wa­ren die Leu­te sehr über­rascht nach der Ab­stim­mung im Stän­de­rat vom 5. März über die Gri­pen-Be­schaf­fung. We­gen ei­ner Kom­bi­na­ti­on von schlech­ter Par­tei­dis­zi­plin (zwei Gri­pen-Be­für­wor­ter wa­ren nicht ein­mal an­we­send) und ei­nem nicht ganz glück­li­chen Auf­tritt von Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Mau­rer fehl­te ei­ne Stim­me zur Fi­nan­zie­rung, ob­wohl die Be­schaf­fung mit 22:20 Stim­men ge­neh­migt wur­de. Al­le Ent­schei­de, die zu­sätz­li­che Kos­ten von 20 Mil­lio­nen oder mehr Fran­ken aus­lö­sen, be­dür­fen der ab­so­lu­ten Mehr­heit. Für den Stän­de­rat wä­ren 24 Stim­men nö­tig ge­we­sen, aber das Ab­stim­mungs­re­sul­tat lau­te­te 23:19.

Die Kom­men­ta­re da­nach wa­ren bei den vier rech­ten Par­tei­en (SVP , FDP, CVP und BDP) von Über­ra­schung und Wut ge­kenn­zeich­net, wäh­rend die So­zi­al­de­mo­kra­ten und die Grü­nen zwar über­rascht, aber den­noch glück­li­cher wa­ren. Die Re­ak­tio­nen in den Me­di­en wa­ren zu­rück­hal­tend, und es wur­de all­ge­mein fest­ge­stellt, dass der Gri­pen noch lan­ge nicht «ge­groun­det» sei. Wenn der Na­tio­nal­rat im Ju­ni der Be­schaf­fung und der Fi­nan­zie­rung zu­stimmt, muss der Stän­de­rat noch­mals über die Fi­nan­zie­rung be­fin­den. Wir soll­ten dann in der La­ge sein, die not­wen­di­gen 24 Stim­men zu er­rei­chen.

Ich traf mich mit Mau­rer am Ran­de der Er­öff­nung des Au­to­mo­bil­sa­lons in Genf ein paar Ta­ge nach der Ab­stim­mung. Er war ziem­lich ent­mu­tigt, aber nach ei­ner Wei­le stimm­te er über­ein, dass was pas­siert war, tat­säch­lich ein Vor­teil beim wei­te­ren par­la­men­ta­ri­schen Pro­zess sein könn­te. Die Prä­si­den­ten der Rechts­par­tei­en wis­sen jetzt, dass nicht al­les von al­lei­ne läuft, und dass sie jetzt Druck auf ih­re Mit­glie­der ma­chen müs­sen, da­mit die­se der je­wei­li­gen Par­tei­li­nie fol­gen und die Be­schaf­fung un­ter­stüt­zen. Wir ha­ben ver­ein­bart, uns bald wie­der zu tref­fen, um uns über den Stand der Din­ge aus­zu­tau­schen und zu se­hen, was sonst noch ge­tan wer­den könn­te. Das Tref­fen ist am 20. März ge­plant.

Mitt­ler­wei­le ha­be ich dem stell­ver­tre­ten­den Ge­ne­ral­se­kre­tär VBS, Ca­tri­na, ei­ne Lis­te der Mit­glie­der der Si­cher­heits­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats (SiK-N) mit An­ga­ben der Mei­nung der Per­so­nen zum Gri­pen-Ge­schäft aus­ge­hän­digt. Ich ha­be auch ge­mahnt, dass Mau­rer die Par­la­men­ta­ri­er erns­ter neh­men müs­se, was Ca­tri­na zu­stim­mend zur Kennt­nis nahm (in der Sit­zung vom 5. März stimm­ten zwei Stän­de­rä­te des rech­ten Flü­gels nicht für die Be­schaf­fung, weil Mau­rer ein we­nig non­cha­lant er­klär­te, dass er kei­ne Ein­sicht in die In­hal­te des Ver­tra­ges zwi­schen FXM und ar­ma­su­is­se ha­be). Aus­ge­wähl­te Tei­le des Ver­trags­ent­wurfs wer­den auch über­setzt wer­den.

Mau­rer für sei­nem Teil wird so­wohl per­sön­lich als auch über die Prä­si­den­ten der Rechts­par­tei­en die­je­ni­gen Per­so­nen, die wir als ent­schei­dend er­ach­ten, um die Ab­stim­mung in der SiK-N zu ge­win­nen, an­spre­chen. Sa­ab hat sei­ne Ge­schäfts­part­ner in den Kan­to­nen mo­bi­li­siert, um das Glei­che zu tun.

Die Be­ra­tung der Si­cher­heits­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats be­ginnt am 8./9. April, und es ist denk­bar, dass die Ab­stim­mung am sel­ben Tag statt­fin­den wird. An­sons­ten fin­det die Ab­stim­mung am 6. oder 7. Mai statt.

So­viel über den kurz­fris­ti­gen Sta­tus. Län­ger­fris­tig ar­bei­ten wir an der Grün­dung ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on für das kom­men­de Re­fe­ren­dum. Das for­mel­le «Pro-Ko­mi­tee» wird nicht ge­bil­det wer­den, bis der Bun­des­rat über den Zeit­punkt der Volks­ab­stim­mung im Jahr 2014 ent­schie­den hat, aber die Ar­beit muss jetzt be­gin­nen, um die Fi­nan­zie­rung zu si­chern und wich­ti­ge Ak­teu­re zu en­ga­gie­ren. Ei­ne Kam­pa­gne kos­tet zwi­schen 4 und 6 Mil­lio­nen Fran­ken, und bei­spiels­wei­se Sa­ab kann / darf / soll­te nicht als Geld­ge­ber auf­tre­ten. Es ist auch wich­tig, die Ge­schäfts­welt und Un­ter­neh­men ein­zu­be­zie­hen, so dass nicht nur Pi­lo­ten und Of­fi­zie­re im Wahl­kampf ste­hen. Um dies er­folg­reich zu er­rei­chen sind kon­ti­nu­ier­lich Fort­schrit­te in der in­dus­tri­el­len Zu­sam­men­ar­beit ge­fragt, was Sa­ab jetzt auf­ge­gleist hat, zum Bei­spiel mit ei­ner «Road-Show» in den Kan­to­nen im April und Mai.

Es kann auch fest­ge­stellt wer­de, dass Gross­bri­tan­ni­en in Bern be­stä­tigt hat, die Kam­pa­gne «un­ter dem Ra­dar» zu un­ter­stütztn. Pe­ters­son und ich wer­den uns in der sel­ben An­ge­le­gen­heit nächs­te Wo­che mit USA tref­fen.

Ab­schlies­send noch ein paar Be­mer­kun­gen zur so­ge­nann­ten «Brü­cken­lö­sung», d. h. die Ver­lea­sung von 11 Gri­pen C / D zwi­schen 2016 und 2020. Es ist ei­ne re­la­tiv teu­re Lö­sung, vor al­lem, wenn die Kos­ten pro Flug­stun­de be­trach­tet wer­den, et­was, was ei­ni­ge Par­la­men­ta­ri­er und ei­ni­ge Zei­tun­gen fest­ge­stellt ha­ben. Wir ver­su­chen, das Pro­blem ab­zu­schwä­chen, wenn die Vor­la­ge nach der Volks­ab­stim­mung ins Par­la­ment kommt. Es ist bei­spiels­wei­se mög­lich, dass wir mehr Flug­stun­den für die glei­chen Ge­samt­kos­ten an­bie­ten.

Thöres­son

 

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