Drohnen - vom Lastenträger über das Auge zum Hacking-Tool

20. Juli 2015

Droh­nen wur­den be­reits in der ers­ten Hälf­te des letz­ten Jahr­hun­derts zum Bom­ben­trans­port ein­ge­setzt. 1932 hat­te die bri­ti­sche «Queen Bee», von wel­cher der Na­me «Droh­ne» ver­mut­lich ab­ge­lei­tet ist, ih­ren Erst­flug. Im «Pro­ject Fox» wur­de 1941 erst­mals ei­ne Ka­me­ra in ei­ne Droh­ne ein­ge­baut, wel­che die Bil­der re­al-time über­mit­tel­te. Der gros­se Auf­schwung der Über­wa­chungs­droh­nen kam in den letz­ten 20 Jah­ren vor der Jahr­tau­send­wen­de, und seit dem Jahr 2001 setzt auch die Schwei­zer Ar­mee das Droh­nenn­sys­tem ADS 95 Ran­ger ein. Dank In­fra­rot­ka­me­ras kön­nen Über­wa­chungs­droh­nen auch in der Nacht «se­hen».

Aus den Ent­hül­lun­gen von Ed­ward Snow­den Mit­te Mai 2013 ist be­kannt, dass Droh­nen auch mit Elek­tro­nik aus­ge­stat­tet wer­den, um Te­le­fon­ge­sprä­che ab­zu­hö­ren oder um Mo­bil­te­le­fo­ne zu lo­ka­li­sie­ren so­wie Ra­ke­ten auf ge­or­te­te Mo­bil­te­le­fo­ne ab­zu­feu­ern.

Das Da­ten­leck beim «Hacking Team» vom 5. Ju­li 2015 of­fen­bar­te ei­nen neu­en ge­plan­ten Droh­nen­ein­satz: «In­si­tu», ei­ne Toch­ter­fir­ma von Boe­ing, will mit Hil­fe von Droh­nen Spio­na­ge-Soft­ware auf frem­de Ge­rä­te la­den, Es war vor­ge­se­hen, den «Sca­nEa­gle» mit der Ver­si­on 9 des «Re­mo­te Con­trol­led Sys­tem» von «Hacking Team» aus­zu­rüs­ten. In wire­less LANs soll­te mit Hil­fe des «Tac­tical Net­work In­jec­tor» auf Ge­rä­ten im WLAN ein Tro­ja­ner in­stal­liert wer­den. Bis­her muss­te ei­ne Per­son ein Ho­tel mit ei­nem WLAN oder ein In­ter­net­ca­fe auf­su­chen, um mit dem «Tac­tical Net­work In­jec­tor» ei­nen An­griff aus­zu­füh­ren. Mit der ge­plan­ten Droh­ne könn­ten der­ar­ti­ge At­ta­cken ein­fa­cher, schnel­ler und dis­kre­ter aus der Luft durch­ge­führt wer­den.

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Durch die Of­fen­le­gung der Da­ten von «Hacking Team» wur­de die­ses Pro­jekt ver­zö­gert, aber «In­si­tu» wird die Sa­che auf je­den Fall wei­ter­ver­fol­gen, mög­li­cher­wei­se mit ei­nem an­de­ren Part­ner.

 

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