Kostenfolgen von Gerichtsprozessen

9. Oktober 2012

Das Bun­des­ge­richt hat kürz­lich zwei Fäl­le be­tref­fend Kos­ten­fol­ge von Ge­richts­ver­fah­ren be­ur­teilt, wel­che für ei­ni­ge von prak­ti­schem In­ter­es­se sein kön­nen.

Im ers­ten Fall geht es um die Rück­for­de­rung von Kos­ten der un­ent­gelt­li­chen Rechts­pfle­ge. Kon­kret geht es um ei­nen Schei­dungs­pro­zess, der län­ger als 10 Jah­re zu­rück­liegt. Nach­dem ei­ne Par­tei an­geb­lich zu Ver­mö­gen ge­kom­men war, for­der­te der Kan­ton Grau­bün­den die Kos­ten zu­rück. Das Ver­wal­tungs­ge­richt Grau­bün­den er­kann­te aber, dass ge­mäss neu­er ZPO ei­ne Ver­jäh­rungs­frist von 10 Jah­ren gilt und die Kos­ten so­mit nicht mehr zu­rück­ge­for­dert wer­den kön­nen. Der Kan­ton Grau­bün­den blitz­te an­schlies­send vor Bun­des­ge­richt ab.

Im zwei­ten Fall geht es um die Kos­ten­über­bin­dung an den An­zei­ge­er­stat­ter ei­nes An­trags­de­likts, nach­dem der An­ge­schul­dig­te im Be­ru­fungs­ver­fah­ren frei­ge­spro­chen wur­de. So­fern je­mand ei­nen Straf­an­trag we­gen ei­nes An­trags­de­likts stellt, aber auf ei­ne Zi­vil­for­de­rung ver­zich­tet und auch sonst nicht am Straf­ver­fah­ren teil­nimmt, kön­nen ihm (aus­ser bei trö­le­ri­scher An­zei­ge­er­stat­tung) im Fal­le ei­nes Frei­spruchs des An­ge­schul­dig­ten kei­ne Ge­richts- und Par­tei­kos­ten über­bun­den wer­den.

 

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