In Davos gab es Ende Januar 2013 nur wenige Demos, etwa die Besetzung einer Tankstelle oder eine Rauch-Show (siehe Videos).
Mehr mediales Echo erreichte durch einen Artikel in der Zeitschrift «Schweizer Soldat» die Übung «Paper», welche das Militärpolizeibataillon 1 zusammen mit der Berner Polizeisondereinheit Enzian im September 2012 in Biberist durchführte. Das Militärpolizeibataillon 1 hatte dafür zu sorgen, «dass allfällige Kundgebungen sofort aufgelöst und gewalttätige Demonstranten arretiert und der zivilen Polizei übergeben werden». Kurz nach Beginn der Übung näherten sich die ersten, von Soldaten gespielten Demonstranten. Dabei kam auch ein «agitatorisches» Spruchband zum Einsatz.
Die Streitkräfte lösten die Ansammlung mit Gummischrot auf. Pikant: Das «agitatorische» Spruchband mit der Aufschrift «Das Wef ist überall… der Widerstand auch! Kampf dem Kapital» war das einzige authentische und ernst zu nehmende an der ganzen Übung «Paper». 2004 wurde es in Landquart den Besitzern durch die Polizei abgenommen. Die dümmliche Übungsanlage mit dem Einsatz von Militär gegen Zivilisten, vor allem aber mit der expliziten Nennung des «Feindes» in der Schweiz, zeigt aber den Geist der militärischen Führung der «besten Armee der Welt».
Eine Anfrage der WOZ nach der Herkunft des Anti-Wef-Transparents wollte Kommandant Thomas Armbruster, zivil Kripochef der Kantonspolizei Zug, nicht beantworten.
Im Archiv von grundrechte.ch wurden noch zwei echte Videos des Transparents aus dem Jahr 2004 gefunden.
Videos vom WEF 2013
Zeitungsartikel
Das Schweizer Militär übt Einsatz gegen Demonstranten - und wird dafür kritisiert
Videos vom Transparent 2004
Immer mehr Kameras im Öffentlichen Verkehr
Antennensuchlauf: Neues Hobby von Staatsanwälten
Nachrichtendienst verletzt Fernmeldegeheimnis
Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG)
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