Hinweis auf Einsatz von Abhörsoftware in der Schweiz

31. Oktober 2018

Nach dem «Kailax Unlocker» und dem «Remote Controlled System» von «Hacking Team» ist mit «Pegasus» schon wieder ein Spionageprogramm, von Geheimdienstlern verniedlichend als «GovWare» bezeichnet, in der Schweiz aufgetaucht.

Das «Citizen Lab» der Universität Toronto hat Untersuchung zur Spyware «Pegasus» der israelischen Sicherheitsfirma «NSO Group» veröffentlicht. Es ist gelungen, Daten-Spuren («DNS Cache Probing») von «Pegasus» in 45 Ländern nachzuweisen. Darunter befindet sich als eines von wenigen Ländern Westeuropas auch die Schweiz.

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Die Spyware «Pegasus» wird mit einem «exploit link», der in Form einer Whatsapp-Nachricht, einer E-Mail oder eines SMS erscheinen kann, installiert. «Pegasus» etabliert eine Server-Verbindung, saugt sämtliche iPhone-Daten ab und schickt sie unbemerkt vom User an den jeweiligen Operator. «Pegasus» wurde im August 2016 entdeckt und funktionierte mit allen Apple-Betriebssystem iOS bis zur Version 9.3.4. Mit iOS 9.3.5 vom 25. August 2016 sollten alle verwendeten Lücken geschlossen sein.

Bill Marczak, Co-Autor der Pegasus-Studie, geht davon aus, dass die von ihm festgestellte Nutzung in der Schweiz legal ist: «Da «NSO Group» die Software ausschliesslich an Staaten verkauft, könnte Pegasus beispielsweise bei Strafverfolgern oder Geheimdiensten im Einsatz sein. Die Kosten eines Angriffs werden auf 25,000 US$ geschätzt.

Es ist anzunehmen, dass «NSO Group» das Paket «Pegasus» mit anderen Exploits zur Infiltration von Geräten weiterentwickelt und anbietet.

 

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