TagesAnzeiger
Ein Aufschrei der Empörung ging durch Deutschland, als bekannt wurde, dass der US-Geheimdienst NSA Bundeskanzlerin Angela Merkel systematisch abgehört hatte. Ein solcher Aufschrei droht nun auch Frankreich. Denn die «Süddeutsche Zeitung» schreibt, gestützt auf Dokumente, die Wikileaks veröffentlicht hat, dass die NSA den französischen Präsidenten Fraçois Hollande ebenfalls über Jahre hinweg abgehört hat.
Die USA haben nach Informationen der Enthüllungsplattform Wikileaks die drei französischen Präsidenten Jacques Chirac, Nicolas Sarkozy und François Hollande abgehört. Das geht aus Wikileaks-Dokumenten hervor, über die die französische Zeitung «Libération» und die Enthüllungsplattform Mediapart am Dienstag berichteten. Bei den als streng geheim eingestuften Dokumenten handelt es sich demnach unter anderem um fünf Berichte des US-Geheimdienstes NSA, die auf abgefangener Kommunikation basierten.
Frankreich wollte 2010 ein No-Spy-Abkommen aushandeln
Die Dokumente sollen zudem beweisen, dass die Überwachung sich nicht auf die Präsidenten beschränkt habe, sondern dass auch verschiedene Minister, Staatssekretäre und Regierungsbeamte ausgehorcht wurden. Damit wären die Abhörungen in Frankreich sehr viel weitreichender gewesen als in Deuschland, wo nur bekannt ist, dass Kanzlerin Merkel und ihr Vorgänger Gerhard Schröder überwacht wurden.
Pikant ist ein Gespräch von 2010 zwischen dem damaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy und dem französischen Botschafter in Washington. Damals unternahmen die Franzosen den Versuch mit den USA ein No-Spy-Abkommen auszuhandeln – vergeblich wie sich nun zeigt.
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