Dienst ÜPF kauft bei der NSA ein

16. Januar 2014

In der Schweiz müs­sen Fern­mel­de­an­bie­ter Ver­bin­dungs­da­ten al­ler Kun­den 6 Mo­na­te lang spei­chern und auf Ver­lan­gen von Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den Di­rekt­schal­tun­gen des Te­le­fon- und In­ter­net­ver­kehrs von zu über­wa­chen­den Per­so­nen er­mög­li­chen. Für die tech­ni­sche Ab­wick­lung ist der Dienst Über­wa­chung Fern­mel­de­ver­kehr (ÜPF) zu­stän­dig.

Mit der Re­vi­si­on des Bun­des­ge­set­zes zur Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs (BÜPF) soll die Spei­cher­dau­er auf 12 Mo­na­te ver­dop­pelt wer­den. Fern­mel­de­an­bie­ter müs­sen zu­dem im Auf­trag des Diens­tes ÜPF ih­ren Kun­den Tro­ja­nern un­ter­ju­beln kön­nen. Nach dem Wil­len der Rechts­kom­mis­si­on des Stän­de­rats sol­len sie die­se Dienst­leis­tun­gen für Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den in Zu­kunft kos­ten­los er­brin­gen.

Der Dienst ÜPF hin­ge­gen hat in den letz­ten Jah­ren 18 Mil­lio­nen Fran­ken ver­bra­ten, um ein un­taug­li­ches Te­le­fon­über­wa­chungs­sys­tem zu ent­wi­ckeln. Mit­te Ja­nu­ar 2014 wur­de be­kannt, dass der Dienst ÜPF bei ei­ner der NSA na­he ste­hen­den Fir­ma ein Te­le­fon­über­wa­chungs­sys­tem be­schaf­fen will.

Laut Jah­res­be­richt 2013 der Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­sio­nen und der Ge­schäfts­prü­fungs­de­le­ga­ti­on der eid­ge­nös­si­schen Rä­te soll das neue LIS ab 2016 den ope­ra­ti­ven Be­trieb auf­neh­men.

Am 3. Sep­tem­ber 2014 hat der Bun­des­rat be­kannt ge­ge­ben, dass der Dienst ÜPF zwi­schen 2016 und 2021 für 112 Mil­lio­nen Fran­ken auf­ge­rüs­tet wer­den soll. Am 2. De­zem­ber 2014 hat der Stän­de­rat die­sen Kre­dit be­wil­ligt. Das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem zur Fern­mel­de­über­wa­chung, beim Dienst auch In­ter­cep­ti­on Sys­tem Swit­z­er­land (ISS) ge­nannt, spei­chert al­le Da­ten beim Dienst und wird von An­fang an dar­auf aus­ge­legt, dass auch der NDB Ab­fra­gen ma­chen kann. We­der das BÜPF noch das NDG wur­den aber bis­her be­schlos­sen, so dass das ISS im Mo­ment gar nicht in Be­trieb ge­nom­men wer­den dürf­te.

 

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